Kennen Sie eine öffentlich-rechtliche Doku, die sich kritisch mit arabischen Palästinensern befasst, kritisch auf die 1964 gegründete Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) blickt, die kritisch mit Jassir Arafat und seinem Nachfolger Mahmud Abbas, dem Chef der heutigen Palästinensischen Autonomiebehörde, ins Gericht geht, kritisch die Entstehung der Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Jihad rekonstruiert, die kritisch all ihre historisch fragwürdige NS-Traditionen herausarbeitet? Es müsste Dutzende solcher öffentlich-rechtlicher Dokus geben. Ich kenne nicht eine einzige, sieht man von den beiden brillanten Dokus von Esther Schapira und Georg M. Hafner zum Fall des angeblich von israelischen Soldaten erschossenen Mohammed al-Durah ab („Drei Kugeln und ein totes Kind, Wer erschoss Mohammed al-Dura“, 2002 sowie „Das Kind, der Tod und die Wahrheit“, 2009, die sich kritisch mit dem PR-Jihad der arabischen Palästinenser – auch „Pallywood“ genannt – beschäftigen und an einem Einzelfall minutiös aufzeigen, wie der islamistische Propagandakrieg in Bewegtbildern und Fotoshootings die Nachrichtenmedien weltweit manipuliert. Theoretisch könnten die öffentlich-rechtlichen Nachrichtenredakteure die Bildstrategien kennen, die Stringer und sich als Journalisten ausgebende Hamas-Kämpfer im Gaza-Streifen verfolgen, die die Weltöffentlichkeit spontan gegen Israel aufbringt und für die arabischen Palästinenser einnimmt. Sie spielen gegenwärtig im Gaza-Streifen, den kein von der Hamas unkontrolliertes Bild verlässt, es sei denn es stammt von den israelischen Verteidigungsstreitkräften, eine herausragende Rolle.
Ja, es gab in den Nullerjahren auch mal eine Doku über Mohammed Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem und Begründer der arabisch-palästinensischen Nationalbewegung, der seit den frühen 1920er Jahren im damaligen britischen Mandatsgebiet antisemitische Propaganda betrieb, Terroranschläge auf Juden und Briten verüben und jeden arabisch-palästinensischen Kritiker und Konkurrenten seiner Führerschaft aus dem Weg räumen ließ, der den arabischen Palästinensern Kleidervorschriften machte, den Frauen das Kopftuch und den Männern das von ihm erfundene Pali-Tuch aufzwang, sich 1933 bei Adolf Hitler anbiederte, mit ihm und der ägyptischen Muslimbruderschaft kooperierte, der 1941 im damals schon unabhängigen Irak einen Staatsstreich vom Zaun brach, um eine faschistische Diktatur zu installieren – die arabischen Palästinenser, die ebensolche Unruhen später nach Jordanien, in den Libanon oder nach Kuwait trugen, sind nicht umsonst unbeliebt in der arabischen Welt -, und ein anschließendes Pogrom an den Juden von Bagdad inspirierte, nach Nazi-Deutschland floh, dort SS-Führer wurde, enge Freundschaften zu Heinrich Himmler und Adolf Eichmann unterhielt, muslimische SS-Bataillone aufstellte, nach Kriegsende zur Muslimbruderschaft in Kairo flüchtete und bis an sein Lebensende 1974 in Beirut der PLO beratend zur Seite stand.
Der Mufti war der Nennonkel Jassir Arafats, der die Pali-Tuch-Ideologie al-Husseinis auf dem Kopf trug und sich noch zwei Jahre vor seinem Tod öffentlich als dessen „Soldat“ bezeichnete, sich also zu dessen Hauptziel, der Judenvernichtung im Nahen Osten bekannte. Noch einmal: Ja, es gibt diese eine einzige kritische, inzwischen uralte öffentlich-rechtliche Doku zu al-Husseini, aber so wenig sich heutige Deutsche auf Hitler verpflichten lassen, so wenig haben sich umgekehrt und im Gegensatz zu Deutschen arabische Palästinenser jemals auch nur einen Fuß breit von al-Husseini und seinem Judenhass wegbewegt, der für sie eben nicht Geschichte, sondern lebendige Gegenwart ist. So wenig wie alle Deutschen Nazis waren, so wenig waren alle arabischen Palästinenser Anhänger al-Husseinis. Aber fast alle Deutschen und fast alle arabischen Palästinenser, Muslime wie Christen, haben sich damals dem jeweiligen Führerdiktat gebeugt. Deutsche haben sich auf äußeren Druck hin mit ihrer unrühmlichen NS-Vergangenheit auseinandergesetzt, arabische Palästinenser aber nie mit dem Wirken und der NS-Kollaboration des Muftis, ihrer entweder faschistisch-sozialistischen Diktaturgeneigtheit (Arafat, Abbas) oder einem islamofaschistischen Gottesstaat, geschweige denn, dass sie sich jemals von all dem distanziert hätten. Laut arabisch-palästinensischen Umfragen befürworten 80 Prozent der Gaza-Bewohner das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023, das in etwa dem entspricht, wie arabische Palästinenser sich die propagandistisch ununterbrochen beschworene Rückkehr in das von ihnen völkerrechtswidrig beanspruchte Territorium des Staates Israel vorstellen. 20 Prozent der Gazaner teilen solche mörderischen Vorgehensweisen nicht und mit ihnen wäre möglicherweise Verhandlungen und Absprachen über ein friedliches Nebeneinander von Israelis und arabischen Palästinensern möglich. So viel dazu.
Arabische Palästinenser gelten weithin als unterdrücktes Volk, obwohl sie weder das eine noch das andere sind. Von den Israelis werden sie nicht unterdrückt und ein Volk ist man nur, wenn man eine politische oder kulturelle Einheit bildet, die sich von Nachbarvölkern, von Ägyptern, Jordaniern, Libanesen, Syrern, Irakern usw. unterscheidet. Unterdrückt werden die arabischen Palästinenser aber auch deshalb nicht, weil es seit 1937 trotz wiederholter Angebote von Briten, der UNO und Israels ihre Entscheidung gewesen ist, keinen eigenen Staat neben Israel zu gründen und sich statt dessen auf die Vernichtung des jüdischen Staates zu konzentrieren. Als angebliches Volk der Palästinenser treten sie übrigens erst seit der PLO-Charta von 1968 und Jassir Arafat auf, ganz einfach deshalb, weil sie nur auf diese Weise das Selbstbestimmungsrecht der Völker beanspruchen können. Ethnisch und kulturell unterscheidet sie nichts von Ägyptern, Jordaniern, Syrern, Irakern oder Libanesen, von denen nicht wenige um 1900 und in der Zwischenkriegszeit wegen der durch die Zionisten neu geschaffenen Arbeitsmöglichkeiten überhaupt erst in die ehemalige osmanische Provinz Palästina bzw. ins gleichnamige britische Mandatsgebiet eingewandert waren. Zweifellos leiden zu viele arabische Palästinenser. Dies aber nicht, weil ihnen die Israelis oder wer auch immer Rechte oder was auch immer vorenthalten würden, sondern weil sie sich seit über hundert Jahren in die fixe Idee verrannt haben, ihnen stünde das Territorium Israels zu, mit dem sie, by the way, mehrheitlich nichts anzufangen wüssten, gäbe es keine Israelis, weil sie genau das im Gaza-Streifen bewiesen haben, aus dem sich die Israelis 2005 vollständig zurückgezogen hatten. Die Minderheit arabischer Palästinenser, die bereit wäre, mit Israelis zusammenzuleben und gemeinsam etwas aufzubauen, wird von ihrer antisemitischen Mehrheit beargwöhnt, verfolgt, gemaßregelt, gefoltert und gemordet. Und solange sich daran nichts ändert, solange werden die arabischen Palästinenser keine rosige Zukunft haben.
Es wird aber nicht nur langsam Zeit, dass die arabischen Palästinenser selbst darauf kommen, sondern auch, dass internationale Hilfsorganisationen, die UNO, Staatschefs, Politiker und vor allem Journalisten sich den Fakten widmen, ihre antijüdischen Voreingenommenheiten und politisch-ideologischen Sichtblenden entledigen. Die gegenwärtigen diplomatischen Verwerfungen und Verstimmungen mit Israel, vor allem die politischen Entscheidungen westlicher Staaten, Israel unter Druck zu setzen, hat viel mit arabisch-palästinensischer Dauerpropaganda seit den 1970er Jahren zu tun, die damals von der notorisch israelfeindlichen Sowjetunion und der gleichfalls antizionistischen Neuen Linken im Westen gestützt und eins zu eins weiterverbreitet wurde.
Die PLO- und Hamas-Propaganda hat sich im Westen leider durchgesetzt und bestimmt nach kurzer, vielleicht ein- oder zweitägiger Unterbrechung die westliche Medienberichterstattung auch nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023. Insofern kann man von einem Sieg der Hamas im Medien- und Informationskrieg sprechen. Wenn der Talk-Master Markus Lanz plötzlich an die arabisch-palästinensische „Genozid“-Lüge glaubt, die arabisch-palästinensischen Umfragen ignoriert und die Zerstörung der Häuser in Gaza nicht mit dem Terrortunnelsystem in Verbindung zu bringen vermag, obwohl er mit seiner Redaktion alle Möglichkeiten besitzt, die Fakten zu recherchieren, beweist das dreierlei: Erstens die ungebrochene Wirksamkeit der uralten antijüdischen Gedanken- und Gefühlswelt christlich-abendländischer Provenienz, zweitens den kompletten Verzicht auf journalistische Standards der Öffentlich-Rechtlichen und drittens das geradezu obsessive Ausblenden jahrzehntealter arabisch-palästinensischer Propagandastrategien einschließlich ihrer gut belegten Wirkungen in der UNO, in NGOs, bei Politikern und Journalisten. Juden und Israelis bekommen das im Westen auf Schritt und Tritt zu spüren, werden körperlich und verbal attackiert, wie Lahav Schapira in Berlin zusammengeschlagen oder wie Sarah Lynn Milgrim und Yaron Lischinsky in Washington erschossen, mit Beschimpfungen aus Restaurants geschmissen, auf Konzerten belästigt und sogar verhaftet, im Urlaub mit Messern verfolgt, am Besuch griechischer Inseln gehindert oder aus dem Flugzeug geworfen (zu Valencia https://www.youtube.com/watch?v=wSbsYzX3f0Q).
Denn mit einer manchmal nur vierundzwanzigstündigen, manchmal wenigstens mehrtägigen Unterbrechung setzten die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland ihre gewohnt verzerrte, einseitig Israel anprangernde, dämonisierende, delegitimierende und mit doppelten Standards messende Berichterstattung nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 im Süden Israels fort. Der durchschaubare Trick besteht darin, wortreich über das zu reden, wofür man als Quelle nur die Hamas hat und was man so genau gar nicht weiß, seien es Opferzahlen, sei es die Anzahl der Zivilisten unter ihnen – vor allem die stereotyp beschworenen „Frauen und Kinder“ -, sei es die Benennung und Beschreibung der vermeldeten Vorfälle einschließlich der Verantwortlichkeit für die Toten, sei es die fantasierte Hungersnot. Es soll gar nicht in Abrede gestellt werden, dass im Gaza-Streifen auch unschuldige Menschen getötet werden, sich ständig von einem Ort zum anderen bewegen müssen, kein Zuhause mehr haben, unter katastrophalen Bedingungen leben müssen, krankgeworden und in ständiger Lebensgefahr sind, und hungern. Nur ist dafür die Hamas verantwortlich (https://www.youtube.com/watch?v=cYUv9Dl6wro; https://www.youtube.com/watch?v=8CcXPa_oX8k).
Wer die Hamas nicht als Hauptschuldigen benennt, nicht immer aufs Neue verdeutlicht, dass die Hamas ein Ende des Kriegs verhindert, weil sie weder die Geiseln freigibt noch die Waffen niederlegt, nicht berichtet, dass die Hamas die Helfer der neugegründeten, von der UNO unabhängigen Gaza Humanitarian Foundation mit ihren Versorgungszentren gezielt angreift und ermordet (https://www.mena-watch.com/gewalt-humanitaere-helfer-gaza-nicht-verurteilt/), die Verteilung der Lebensmittel gezielt stört, indem sie Chaos stiftet, weil sie mit dem Machtverlust der UNRWA ihre eigene schwinden sieht, ergreift einseitig, eindeutig und unmissverständlich Partei gegen Israel, schürt Judenhass und bringt Israelis wie Juden im Westen in Gefahr. Die Berichterstattung der ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann ist dafür nur ein besonders abstoßendes Beispiel, die den Tatbestand der Desinformation und Manipulation erfüllt (https://www.youtube.com/watch?v=wdx6mbCvEZU). Man kann ja gerne die israelische Kriegsführung kritisieren, allerdings mit Fakten und stichhaltigen Argumenten, anstatt mit ressentimentgeladenem Argwohn und empörungsgesättigtem Gestus moralisierender Überlegenheit.
Öffentlich-rechtliche Medienanstalten dürften personell, technisch und finanziell in der Lage sein, die Hamas-Propaganda zu entschlüsseln, zumal das weniger gut ausgestatteten Medien problemlos gelingt ( https://www.nius.de/analyse/news/kann-man-die-schrecklichen-berichte-von-der-hungersnot-in-gaza-wirklich-glauben/455e00e5-49ec-4205-ac16-983cc80a0cf7).