Neulich sprachen Arye Sharuz Shalicar und Ahmad Mansour wieder einmal – leider zu kurz – über die Hamas https://www.youtube.com/watch?v=qQr2lgIWn1s. Über die Terrororganisation, die ein Ableger der Muslimbruderschaft ist und deren fundamentalistische Tradition unter den arabischen Palästinensern weit in die 1930er Jahre zum Mufti von Jerusalem, dem NS-Kollaborateur Haj Amin al-Husseini, zurückreicht, gibt es hierzulande kaum Informationen, keine öffentlich-rechtlichen Dokumentationen oder Reportagen. Wären deutsche Politiker, Wissenschaftler, Journalisten und damit auch die Bevölkerung ausreichend über die Hamas informiert, ihre historischen Quellen, ihre Terrorangriffe auf Israel und die eigene arabisch-palästinensische Bevölkerung, ihre Verbrechen an allen, die ihnen keine Gefolgschaft leisten, ihre an den Nazis und dem sowjetischen KGB geschulten, ausgefeilten und höchst wirksamen Propagandatechniken, der engen Zusammenarbeit mit dem katarischen Sender Al Jazeera, der in den vergangenen beiden Jahren all die gestellten Bilder und die Lügen über das militärische Vorgehen der israelischen Streitkräfte im Gaza-Streifen auf den Bildschirmen in arabischen Restaurants, Cafés und Wohnzimmer auf der ganzen Welt verbreitete, hätten die antiisraelischen Ausschreitungen auf Straßen und an Universitäten nicht stattfinden können oder wären rasch beendet worden. Wissen können, hätten alle alles über die Hamas und die Muslimbrüder schon seit Jahren, denn das Wichtigste darüber ist auf Englisch und einiges auf Deutsch verfügbar. Muriel Asseburgs Bücher empfehlen sich allerdings schon deshalb nicht, weil sie PLO-Propaganda verbreitet, Israels Existenz unausgesprochen als das eigentliche Problem ansieht, das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 auf 1948 und die angebliche „Nakba“ zurückführt, die sie bis auf den heutigen Tag verlängert, wodurch sie die verkehrte und verzerrte Schwarz-Weiß-Wahrnehmung böser israelischer Täter und guter arabisch-palästinensischer Opfer erzeugt, die typisch für öffentlich-rechtliche Korrespondenten wie Sophie von der Tann von der ARD oder Jan-Christoph Kitzler vom Deutschlandfunk ist.
So wenig wie Asseburg eine seriöse, an den historischen und aktuellen Fakten orientierte Wissenschaftlerin ist, so wenig berichten von der Tann und Kitzler sorgfältig, wahrheitsgetreu, objektiv und unvoreingenommen gegenüber Israel über den Gaza-Streifen und das Westjordanland. Ihre politisch-ideologisch eingetrübte Sicht ist das eine, dass ihre arabisch-palästinensischen Mitarbeiter, Stringer oder O-Ton-Lieferanten der Hamas angehören oder ihr nahestehen, ist das andere. Inzwischen hat das ZDF bestätigt, dass ein von der IDF getöteter Mitarbeiter der palästinensischen Produktionsfirma, mit der das ZDF-Studio Tel Aviv zusammenarbeitet, Mitglied des militärischen Flügels der Hamas gewesen ist https://presseportal.zdf.de/pressemitteilung/identitaet-des-getoeteten-mitarbeiters-der-produktionsfirma-pmp-in-gaza-geklaert; https://www.bild.de/politik/inland/hamas-terrorist-arbeitete-fuers-zdf-in-gaza-israel-liefert-beweis-an-sender-68ff48054f293c267309b043; https://www.nius.de/medien/news/palestine-media-production-zusammenarbeit-zdf-hamas/940f54ba-3db2-4366-a587-53ef52f816aa; Nach jahrzehntelanger Kooperation: Getöteter ZDF-Mitarbeiter war tatsächlich Hamas-Mitglied | NIUS.de; https://apollo-news.net/zdf-besttigt-bei-gettetem-palstinensischen-mitarbeiter-einer-partnerfirma-handelt-es-sich-um-einen-hamas-terroristen/. Der Berichterstattung anmerken konnte die Hamas-Perspektive jeder, der keine Tomaten auf den Augen und keine Möhren in den Ohren hatte. Nur eben die Verantwortlichen Redakteure und Journalisten von ZDF, ARD und Deutschlandfunk nicht. Das disqualifiziert sie als unbefangene Beobachter, erschüttert erneut die Glaubwürdigkeit ihrer Sendeanstalten und sollte endlich zur Folge haben, dass die Berichterstatter und Redakteure ausgetauscht werden. Es ist beredt, dass sich offenkundig weder die ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten noch Thomas Reichart, der ZDF-Studioleiter in Tel Aviv, vorstellen konnten, dass sie die ganze Zeit über unmittelbar mit der Hamas kooperierten, obwohl das für jeden nahelag, der nicht komplett verblendet ist, weil die Terrororganisation nun einmal die Medienkommunikation kontrolliert und manipuliert, erst recht die der traditionellen internationalen Rundfunkanstalten.
Jetzt betont das ZDF in Dauerschleife, dass der betreffende Hamas-Kommandeur nicht die journalistischen Inhalte gestaltet hätte und nur für die technische Übermittlung zuständig gewesen sei. Ist es dummdreist, naiv, bösartig? Jedenfalls eine der blanke Hohne und eine ermüdende Farce! Erst finanzieren alle deutschen Steuerzahler gezwungenermaßen die Hamas-Terrorinfrastruktur und jetzt auch noch alle Gebührenzahler die antiisraelische, qualitativ unterirdische öffentlich-rechtliche Hamas-Propaganda-Berichterstattung über den von den Palästinensern begonnenen und zwei Jahre fortgesetzten Gaza-Krieg einschließlich der von der Hamas gelieferten Bilder und O-Töne. Die Hamas bestimmt, wer was vor laufenden Kameras sagt, wie er oder sie ins Bild gesetzt und welche Aussage damit transportiert wird. Ich erinnere mich an einen Bericht über eine Mutter und ihre zweijährige Tochter, der in einem Krankenhaus im Gaza-Streifen aufgrund von Medikamentenmangel nicht geholfen werden konnte, und die das immer wieder in die Kamera schrie. Der deutsche Kommentator ergänzte – im Indikativ – anschließend, dass das Mädchen laut Auskunft des palästinensischen Partners zwei Tage später gestorben sei. Das entsprach dem klassischen palästinensischen Narrativ: verzweifelte Frauen und Kinder, am Ende ein totes Kind sowie das unausgesprochene Insinuieren, dass die Israelis die Schuld daran trügen. Kindermörder Israel hier in einer Schwundstufe der alten Ritualmordlegende und die Öffentlich-Rechtlichen servieren das zusammen mit den ewig gleichen Trümmerlandschaften dem deutschen Fernsehpublikum als Wahrheit und Fakt. Als gäbe es nicht seit über dreißig Jahren Analysen zur Pallywood-Produktion. Erinnert sei an den Fall der französischen Fernsehberichterstattung zu Muhammad al-Durrah vom September 2000, der zwei arabische Jugendliche, einen Palästinenser und einen Marokkaner, zum Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge anstachelte, obwohl die Fernsehbilder weder den Tod des zwölfjährigen Jungen zeigten noch woher die Schüsse kamen und wer sie abgegeben hatte. Auch wenn nicht in Abrede gestellt werden kann, dass arabische Palästinenser im Gaza-Streifen leiden, ist Skepsis gegenüber palästinensischen „Kollegen“, ihren vermeintlichen Zeugnissen in Wort und Bild sowie gegenüber der Gaza- und Israel-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender geboten. Und ein wording wie „Vertreibung“ verbietet sich von selbst, wenn es um die von der israelischen Armee geschaffenen Schutz- und Fluchtkorridore im Gaza-Streifen geht, die eingerichtet werden, um die Zivilbevölkerung von der Hamas zu trennen und dass das nicht so einfach ist, spricht nicht nur für sich, sondern belegt einmal mehr, dass die Gegnerschaft zu islamistischen Terrororganisationen kein Massenphänomen im Gaza-Streifen ist. Die Leichen getöteter israelischer Geiseln müssen nicht deshalb aus dem Schutt geborgen werden, weil die israelischen Streitkräfte wild und blind um sich bombardiert hätten, sondern weil die gezielt bombardierten Häuser von Terroristen, ihren Angehörigen, Verwandten und Helfern bewohnt wurden oder einen Zugang zum Hamas-Terrortunnelsystem aufwiesen. Darauf kann man übrigens auch kommen, wenn man kein „Experte“ ist. Es genügt, sich all die Fragen zu stellen, die öffentlich-rechtliche Medien und die dort vorkommenden „Experten“ aussparen, weil ihre Mission die Dämonisierung Israels ist. Die Beispiele der Korrespondenten Sophie von der Tann, Jan Christoph Kitzler und Thomas Reichart zeigen, dass nichts gewonnen wäre, wenn sie ohne Begleitung der israelischen Armee aus dem Gaza-Streifen berichten würden, weil sie – das belegt ihre Berichterstattung vor dem 7. Oktober – auch in diesem Fall der verlängerte Arm der Hamas-Propaganda wären, die sie weder erkennen können noch wahrhaben wollen. Es sind aber ihre Bilder und Berichte und die einer Reihe ihrer internationalen Kollegen, die das antiisraelische und antijüdische Klima hierzulande und weltweit befeuert und immer aufs Neue erzeugt haben.
Die vielen von öffentlich-rechtlichen Journalisten leider nie gestellten Fragen beginnen bei Grundsätzlichem: Wieso gibt es in den sogenannten Palästinensergebieten überhaupt noch Flüchtlingslager? Warum bezahlt die internationale Gemeinschaft ein ausschließlich für palästinensische „Flüchtlinge“ tätiges UN-Flüchtlingshilfswerk namens UNRWA, das diese vermeintlichen Flüchtlinge erstens vor allen anderen auf der Welt privilegiert – es gab durch den Ersten, später den Zweiten Weltkrieg millionenfaches Flüchtlingselend, das sich innerhalb von Jahren, höchstens einem Jahrzehnt erledigt hatte -, zweitens den Flüchtlingsstatus über Generationen aufrechterhält, ja geradezu zementiert, und drittens durch ein inexistentes Rückkehrrecht ins israelische Kerngebiet die Existenz des souveränen Staates Israel und von Juden weltweit bedroht? Weshalb muss die internationale Gemeinschaft jahrzehntelang für Beschulung, Sozialfürsorge und Gesundheitsversorgung von Menschen aufkommen, die ihr Schicksal selbst verursacht haben? Wieso duldet die internationale Gemeinschaft, dass aus den Reihen dieser Menschen seit 1969, seit über einem halben Jahrhundert also, weltweit Morde begangen werden (Flugzeugexplosionen und -entführungen, Münchner Olympia-Attentat 1972), die innere Ordnung anderer Staaten zerstört oder gefährdet wird (Jordanien, Libanon, Kuwait), ohne dass die Zahlungen eingestellt wurden? Wieso wird das von diesen Menschen angegriffene und existentiell bedrohte Israel seit Jahrzehnten in einer für den Antisemitismus charakteristischen Täter-Opfer-Umkehr für diesen mörderischen Terror erst der PLO, dann der Hamas verantwortlich gemacht? Wieso konnten sich diese Menschen sämtlichen totalitären Bewegungen des 20. Jahrhunderts anschließen – Nationalsozialismus und Faschismus, Kommunismus, Islamismus – und trotzdem Schutz und Anerkennung der Vereinten Nationen genießen? Wieso werden die von einer islamistischen Terrororganisation wie der Hamas übermittelten Opferzahlen von westlichen Medien als Fakten behandelt, vermeldet und verbreitet? Woher wissen westliche Journalisten vermeintlich immer wieder so genau, dass von den israelischen Streitkräften im Gaza-Streifen überwiegend Zivilisten und vor allem Frauen und Kinder getötet wurden? Weshalb wissen öffentlich-rechtliche Journalisten vermeintlich immer so genau, welche Getöteten auf das Konto der israelischen Streitkräfte gehen? Wo doch bekannt ist, dass ein Menschenleben in den Augen von Islamisten nichts zählt, es im Gegenteil darauf ankommt, so viele Opfer – „Märtyrer“ – wie möglich zu produzieren, um Israel in den Augen der Weltöffentlichkeit ins Unrecht zu setzen? Woher wissen öffentlich-rechtliche Journalisten, wer genau den Aufruhr in den neuen, von der UNO unabhängigen Nahrungsmittelverteilzentren verursacht hat, wer Schuld an den Toten trägt und ob es sich bei ihnen um der Hamas fernstehende Zivilisten gehandelt hat? Sei es Kriegsführung, seien es angebliche Vertreibungen, seien es angebliche Kriegsverbrechen, sei es die zerstörte Infrastruktur – die von der Hamas-Terrorinfrastruktur überhaupt nicht trennscharf unterscheidbar ist (https://www.mena-watch.com/israel-website-hamas-missbrauch-zivil/) -, sei es ein vermeintlicher Genozid, sei es ein Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten, sei es eine angebliche Hungersnot, woher bekamen westliche Journalisten Bilder und Berichte, die das dokumentieren sollen?
Es ging in den letzten beiden Jahren und auch schon vorher beim stereotyp beschworenen „Leid der Palästinenser“ nie um die arabische Bevölkerung im Gaza-Streifen oder im Westjordanland. Wäre das so gewesen, hätte ein realistischer, an den historischen und aktuellen Fakten orientierter, nüchterner Blick auf die PLO, auf Hamas und Islamischen Dschihad, ihre Führer, Verlautbarungen und ihre Beziehungen zur „Zivilbevölkerung“ vorgeherrscht. Die PLO löste sich Anfang der 1990er Jahre zumindest in offiziellen, für das westliche Publikum bestimmten Äußerungen vom Terrorismus, weil sie ihren einflussreichsten Unterstützer, die Sowjetunion und den Ostblock, verloren hatte und nicht, weil sie zu anderen Einsichten gekommen wäre! Ihr interner Rivale, die Islamisten, hatten seit der islamischen Revolution im Iran an Strahlkraft und Stärke gewonnen. Der Dschihadismus nahm in den 1980er Jahren am Rande des sowjetischen Afghanistankriegs rasant an Fahrt auf. Ihr publikumswirksamer Kopf war Osama Bin Laden mit seiner weltweit operierenden Terrororganisation al-Qaida. Bin Ladens anfänglich engster Mentor und Mitstreiter war der Palästinenser Abdallah Azzam, ein fundamentalistischer Islamgelehrter, Muslimbruder und indirekter Mitbegründer der Hamas, deren Programmatik weltanschaulich aus drei Quellen schöpft, den „Protokollen der Weisen von Zion“, die der Mohammed Amin al-Husseini, der Mufti von Jerusalem, in den 1920er Jahren adaptiert hatte, der Muslimbruderschaft und dem Nationalsozialismus. Die Operationsbasis von al-Qaida waren – nur kurzzeitig vom Zwischenaufenthalt Bin Ladens im Sudan unterbrochen – Afghanistan und Pakistan. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Hamas ihre künftige Operationsbasis wieder nach Pakistan verlegt. Azzam starb zwar 1989 durch eine gezielte Tötung, von der man bis heute nicht weiß, wer sie verantwortet, doch der weltweite Terror der panislamisch organisierten al-Qaida kam ab den 1990er Jahren erst richtig in Fahrt. Von 9/11 über Anschläge in Asien (u.a. Mumbai), Europa (u. a. Madrid, London, Paris), Afrika und dem Nahen Osten (u.a. während des Irakkriegs) zieht sich die Blutspur durch die ganze Welt. Al-Qaida war an der Gründung des Islamischen Staats (IS) im Irak in den Nullerjahren beteiligt. Mögen seine wichtigsten Köpfe inzwischen ausgeschaltet worden sein – Osama bin Laden 2011, sein Nachfolger Aiman az-Zawahiri 2022 – und al-Qaida zugunsten des Islamischen Staats, der die Levante bespielte, an Einfluss verloren haben, der inzwischen ebenfalls besiegt ist, die islamistische Programmatik, den gesamten Westen einschließlich Europas, vor allem die USA und Israel zu vernichten und perspektivisch ein weltweites Kalifat zu errichten, ist lediglich auf kleine Kampfeinheiten, autonome Kommandostrukturen und Einzelkämpfer übergegangen (https://www.youtube.com/watch?v=LbAx2dzNvfY).
Palästina mag nicht immer unmittelbar im Zentrum islamistischer Bewegungen stehen, gehört aber seit al-Husseinis Islamischem Weltkongress 1931 in Jerusalem immer zur islamistischen Programmatik dazu. Für den Mufti von Jerusalem stand das arabische Palästina selbstredend im Vordergrund. Bereits er hat die „Sache der Palästinenser“ durch seine unermüdliche islamistische Netzwerkarbeit mit und seit dem Kongress internationalisiert, zu einer Angelegenheit aller Muslime in der ganzen islamischen Welt gemacht und die islamische Judenfeindschaft aktualisiert und radikalisiert. In den 1930er/40er Jahren tat er das gemeinsam mit der ägyptischen Muslimbruderschaft und den Nationalsozialisten. In den 1950er Jahren übernahmen dann arabische Sozialisten und Nationalisten wie Gamal Abdel Nasser das Zepter, die mit den Muslimbrüdern aus machtpolitischen Gründen rivalisierten und auf Kriegsfuß standen, sie verfolgten und hinrichten ließen. Anders als in der westlichen Welt und im Ostblock spielte der Islam indirekt weiterhin eine Rolle, da es in der islamischen Welt keine Trennung zwischen weltlicher und religiöser Sphäre gibt. Als der arabische Nationalismus durch Israels Sechstagekrieg 1967 und anschließend durch die Niederlage im Jom Kippur-Krieg 1973 endgültig gescheitert war, begann, ausgelöst durch die islamische Revolution des Ajatollah Chomeini im Iran 1979, die Besetzung der Großen Moschee in Mekka durch islamische Fundamentalisten – die Geburtsstunde von Bin Ladens al-Qaida – und den sowjetischen Krieg in Afghanistan im gleichen Jahr, der Siegeszug des globalen islamischen Fundamentalismus und Terrorismus. Im Libsanon entstand die vom Iran finanzierte und gesteuerte Terrororganisation Hisbollah und im Gaza-Streifen die Hamas als Zweig der 1928 in Ägypten begründeten Muslimbruderschaft, die allerdings schon seit den Tagen des Jerusalemer Muftis al-Husseini bis heute ununterbrochen in Palästina tätig gewesen ist. Der 1941 im heutigen Westjordanland geborene Abdallah Azzam, bin Ladens späterer Mentor, gehörte seit seiner frühen Jugend der Muslimbruderschaft an. Für sie standen der Westen, vor allem die USA und Israel als die beiden Hauptfeinde seit den späten vierziger Jahren und den Büchern des Muslimbruders Sayyid Qutbs, die Azzam zusätzlich radikalisierten, im Visier ihrer Propaganda. Gleiches galt für Ajatollah Chomeini, der die USA als den „großen“ und Israel als den „kleinen Satan“ ansah. Zum Juden- und Israelhass der über den gesamten Nahen und mittleren Osten durch lokale Ableger vertretenen Muslimbrüder, die seit den 1930er Jahren ihren Einfluss geltend machten und für die Palästinenser kämpften, gesellten sich ab 1979 die Mullahs im Iran, wo die Vernichtung Israels offiziell zur Staatsdoktrin und die Parole, dass der Islam die Lösung sei, zum Exportschlager für die islamische Welt wurden. Bin Ladens von der Muslimbruderschaft beeinflusste Terrororganisation al-Qaida nahm den weltweiten Terrorkrieg für Palästina, gegen den Westen und gegen Israel in dem Moment auf, in dem Jassir Arafats PLO an Einfluss zu verlieren und die lokal operierende Terrororganisation Hamas als Ableger der Muslimbrüder aufzusteigen begann.
Dabei hieß die Softpower der Palästinenser Edward Said, der in seinen Büchern „Orientalismus“ (1979) und „The question of Palestine“ (1979) beide Stränge und Strategien, sowohl den arabischen Nationalismus als auch den Islam, im antiimperialistischen und antikolonialen Kampf zusammenzuführen wusste. Mit „Orientalismus“ gelang ihm der intellektuelle Umbau, das heißt, der Wechsel von einer empirisch-faktischen Wissenschaft zur fake history in den Middle East Studies westlicher Universitäten. Die postkolonialen Studien, die diese fake history implementierten, ersetzten nach und nach jede historisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Islam, die empirisch-faktische Kolonialgeschichte, die Geschichte der Sklaverei und die Weltgeschichte durch antiimperialistische und antikoloniale Parolen, Denkschablonen und eine Anklage gegen den Westen, die in schwarz-weißen Schuldzuweisungen, einer klaren Täter-Opfer-Aufteilung nach dem Schema Unterdrücker/Unterdrückte und dem altbekannten Gleichklang Antikapitalismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus gipfelte, die für alle antiwestlichen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhundert charakteristisch gewesen ist, egal, ob links oder rechts. Ihren Ursprung hatten die postkolonialen Studien an amerikanischen und britischen Eliteuniversitäten in den 1980er/1990er Jahren, von wo aus sie sich in der gesamten westlichen Welt verbreiteten.
Die ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann (https://www.youtube.com/watch?v=wdx6mbCvEZU) hat laut wikipedia „Theologie und Orientalistik“ sowie internationale Geschichte an der Oxford University, der Columbia University und der London School of Economics and Political Science und dies zur Hochzeit der „Jammer- und Beschwerdestudien“, als welche die seit den 1980er Jahren neu eingeführten Studiengänge für Frauen (Gender und Queer Studies), Schwarze (Black Studies) und Minderheiten fast jeder Art in den Humanities (Geisteswissenschaften) von Kritikern auch genannt werden. Mit der Nahost-Korrespondentin von der Tann ist offenkundig eine Absolventin dieses unwissenschaftlichen Trends an anglo-amerikanischen Universitäten im deutschen Medienbetrieb gelandet, die in ihrer Berichterstattung eine unübersehbare Agenda verfolgt: Palästinenser als Opferisraelischer Täter darstellen und ihr vermeintliches oder echtes Leid ins Zentrum rücken, jeden Hinweis auf palästinensischen Terror tilgen und die Gazaner in Gänze als unschuldige Zivilbevölkerung ausgeben, ihren angeblichen oder echten Mangel an Strom, Wasser, Nahrung und Medikamenten, kurzum: die schlechte humanitäre Lage der Gazaner betonen, keine Raketenabschussrampen der Gazaner erwähnen, keine Sprengfallen, Waffen, Munitionslager, Terrortunnel, keine Hamas-Terroristen in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Moscheen etc. und keine Hinrichtungen von Gazanern durch die Hamas zur Sprache bringen, und so beim Zuschauer Empathie für das „Leid der Palästinenser“ erzeugen. Dazu die von der Hamas gelieferten Bilder zerstörter Häuser, Frauen, Kinder, Alte auf der Flucht zeigen und von Vertreibung oder „ethnischer Säuberung“ sprechen, dabei nie erwähnen, dass die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) Häuser nur zerstört, wenn sich Hamas-Terroristen oder Zugänge zum Terrortunnelsystem darin befinden und zur Flucht aufruft, um Zivilisten und Hamas-Terroristen voneinander zu trennen.
Sophie von der Tann beherrscht Saids verlogene Parolen perfekt und ist darin absolut authentisch. Sie glaubt an die Unwahrheiten, die sie verbreitet. Als ich zum ersten Mal einen ihrer Berichte aus Gaza oder Ostjerusalem im Deutschlandfunk hörte, sprach sie mit tränenerstickter Stimme und beschwor die Zuhörer, das Leid der armen Palästinenser wahrzunehmen. Ich glaube nicht, dass Sophie von der Tann die historischen und aktuellen Fakten zu den arabischen Palästinensern, zum Jischuv, zu Israel, zum Terror des Großmuftis, zu Arafats PLO-Terror, zum Hamas-Terror, zum weltweiten islamistischen Terror etc. draufhat, weil sie andernfalls nicht so reden und berichten könnte, wie sie das tut. Empathie mit den Palästinensern erzeugen und Israelis direkt oder indirekt dämonisieren, ist das, was Edward Said anstrebte. Darum erfuhren Hörer und Zuschauer von ihr nie etwas über die Gräuel, die Hamas-Terroristen und Zivilisten aus Gaza am 7. Oktober 2023 im Süden Israels anrichteten, nichts über das Abschlachten, Verbrennen, Foltern, Vergewaltigen von Frauen, Kindern, Alten, Babys, ganzen Familien, nichts über die in den Gaza-Streifen verschleppten und teils dort getöteten Geiseln, nichts über die Binnenvertreibungen im israelischen Kernland durch den Raketenbeschuss der Hisbollah im Norden, nichts über von der Hamas am 7. Oktober ermordete und verschleppte Araber und arabische Israelis, nichts über im Gaza-Streifen von der Hamas ermordete Gazaner, nichts über von Israelis abgefertigte humanitäre Hilfslieferungen, die sich an der Grenze im Innern des Gaza-Streifens stapelten und auch nichts über gelungenes Zusammenleben und Freundschaften zwischen arabischen und jüdischen Israelis, nichts über Drusen und Bahai in Israel, nichts über den Patriotismus linker Israelis nach dem 7. Oktober, obwohl es die Aufgabe Sophie von der Tanns wäre, die gesamte Bandbreite in Israel, in Gaza und im Westjordanland zu vermitteln. Sophie von der Tann berichtet nicht einfach einseitig, sondern falsch und gezielt antiisraelisch. Und wird dafür noch mit Preisen überhäuft, obwohl, was sie an den Tag legt, ein fragwürdiges Agendasetting und alles andere als sorgfältig, fakten- und wahrheitsgetreuer Journalismus ist.