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Hat der Bundespräsident zum vietnamesischen Têt-Fest gratuliert? Entweder alle oder keine, es sei denn, es gibt gute Gründe!

Auf den Kanälen der öffentlich-rechtlichen Medien berichten die Nachrichten stündlich, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Muslimen die besten Wünsche zum Fastenbrechen übermitteln lässt. Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn nicht etliche Bundesbürgerinnen und Bundesbürger gleich welcher Herkunft und Konfession daran arbeiten würden, dass Religion Privatsache bleibt. Hat der Bundespräsident beste Wünsche zum vietnamesischen Têt-Fest übermitteln lassen, das hierzulande schließlich auch gefeiert wird, amtliche Grußbotschaften zu Festtagen von Hindus, Buddhisten, von Jesiden versendet? Orientalischen und orthodoxen Christen gratuliert, die anders und an anderen Tagen Ostern feiern als heimische Protestanten und Katholiken? Die Grußbotschaft zum jüdischen Neujahr camoufliert ja lediglich Steinmeiers Palästinasolidarität, die er immer mal zu Protokoll gibt.

Als Privatperson kann Frank-Walter Steinmeier ja seine religiösen und politischen favorites haben, im Amt des Bundespräsidenten bitte nicht. Sein Hofknicks am Grab von Jassir Arafat war ebenso unangebracht wie es seine Glückwünsche zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution im Iran gewesen sind.

Jedenfalls sollte der Bundespräsident künftig entweder alle Religionsgemeinschaften oder aber keine an ihren Festtagen mit besten Wünschen bedenken. Besser wäre, wenn sich das Staatsoberhaupt auf das Neutralitätsgebot besinnt und Glückwünsche an Religionsgemeinschaften amtlich nur dann versendet, wenn es dafür handfeste historische Gründe gibt. Und zwar gute. An alte Berliner Mesalliancen politisch-religiöser Art denke ich dabei nicht!