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Rising Lion – Ein möglicher historischer Wendepunkt

Öffentlich-rechtliche Medien sollte dieser Tage meiden, wer an einer Berichterstattung über Israel und den Iran interessiert ist, die auf korrekter Wiedergabe von Fakten ohne Verdrehungen, Auslassungen, Unterstellungen und Erfindungen beruht. Die meisten israelischen Tageszeitungen haben englischsprachige Ausgaben, die man lesen kann. „Israelnetz“ informiert auf Deutsch und der Nachrichtenkanal der „Welt“ ist erst recht zu empfehlen, der auch aus den Israel benachbarten Ländern berichtet, beispielsweise aus dem syrischen Damaskus, wo sich nicht wenige Menschen  über Israels Militäroperation gegen das Mullah-Regime freuen, das Diktator Baschar al-Assad gestützt und den Bürgerkrieg im Land verlängert hat https://www.youtube.com/watch?v=yRlrzQOx1V0.

Wer mehr und vor allem detailliertere Hintergrundinformationen möchte, sollte den Videokanal von Arye Sharuz Shalicar ansehen https://www.youtube.com/watch?v=i_BEUIUGk7A. So diktatorisch und wirklichkeitsfremd – das ist bedauerlicherweise kein Alleinstellungsmerkmal der Deutschen – das alte Schah-Regime auch gewesen ist, das die damalige Opposition im Land gewaltsam unterdrückte, es war nie ein Feind Israels, das bis zur Machtübernahme Ajatollah Chomeinis eine Botschaft im Iran unterhielt. Weder historisch noch nach biblischer Überlieferung – das ist nicht immer so ganz dasselbe – gab es je eine Feindschaft zwischen Juden und Persern. Im Gegenteil, man denke an den Perserkönig Kyros II, welcher der von Nebukadnezar II. (der Nabucco der Verdi-Oper) nach Babylon verschleppten jüdischen Oberschicht die Rückkehr nach Jerusalem erlaubte, oder lese das biblische Buch Esther. Für Israelis wie für Iraner und schließlich für die gesamte nahöstliche Region wäre  der Surz des islamistischen Mullah-Regimes jedenfalls ein Gewinn https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/der-oel-preis-muss-fallen-damit-die-mullahs-stuerzen/.

Auch wenn die Iraner nach einem Sturz des islamistischen Regimes und seiner Revolutionsgarden nicht zu einer Monarchie zurückkehren können, sondern höchstwahrscheinlich eine Demokratie aufbauen werden, lohnt es sich, dem früheren Kronprinzen Reza Pahlavi zuzuhören, der letzten Freitag auf X zum Sturz der Mullahs aufgerufen hat https://www.youtube.com/RezaPahlavi. Es ist nicht Israel, das mit seiner Militäroperation einen „regime change“ bewirken will oder kann, es sind die vielen Iraner innerhalb und außerhalb des Landes, die das ins Werk setzen wollen und auch müssen. Israel will in erster Linie das iranische Atomwaffenprogramm zerstören. Der Regimewechsel wäre, auch wenn Benjamin Netanjahu die Iraner zum Sturz der Mullahs ermutigt hat, ein Beifang. Die Metapher vom Mullah-Iran als dem „Kopf der Schlange“, die Israels Existenz seit Jahrzehnten gemeinsam mit ihren Proxys im Libanon, in Gaza, in Syrien, im Irak und im Jemen vernichten will, trifft den Kern der Sache. Ohne den Iran keine Hisbollah, keine schiitischen Milizen, keinen 7. Oktober 2023. Und auch keinen weltweiten schiitischen Terrorismus, keine von ihm ausgehende islamistische Propaganda einschließlich des mit ihr verknüpften politischen Islam in Deutschland, vor allem in Hamburg. Der Journalist Paul Ronzheimer hat vor ein paar Tagen ein aufschlussreiches Gespräch mit Danial Ilkhanipour, einem sozialdemokratischen Abgeordneten in der Hamburger Bürgerschaft, geführt https://www.youtube.com/watch?v=ZyeD6t_By3U&list=PLOzGDFmz91tbTEBtFPce7Oi3s7nPCStoK&index=1.

Man muss abwarten, was in den kommenden Wochen und Monaten geschieht. Zumindest theoretisch bringt der Iran im Vergleich zu anderen islamisch geprägten Ländern beste Voraussetzungen für eine nationalstaatliche Demokratisierung mit, weil er auf eine sehr lange vorislamische Kulturgeschichte zurückgreifen kann, um sich zu legitimieren.