Kürzlich wurde die Mohrenstraße in Berlin-Mitte nach Anton Wilhelm Amo (1703 – nach 1753) umbenannt. Amo war Schwarzafrikaner aus dem heutigen Ghana. 1707 nahmen ihn die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel auf. Seine Gönner…
9 KommentareKategorie: Kunst und Kultur
Im Juni 2024 schrieb die Schriftstellerin Herta Müller für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ einen Essay über die Notwendigkeit von Israels Existenz, das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023, Extremisten auf Straßen und an…
4 KommentareLetzten Mittwoch war der Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach in der Talk-Show von Markus Lanz zu Gast. Im Zusammenhang mit Israels Verteidigungskrieg gegen die Hamas im Gaza-Streifen nach dem Pogrom der…
3 KommentareHier ein längeres Interview mit Markus Gross, einem Vertreter der Saarbrücker Schule der Islamwissenschaft: Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=sUnlcbSdoJs; Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=0zSGg14YCTU; Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=alYtAqjYWCY Das Besondere an der Saarbrücker Schule und dem Verein…
4 KommentareÖffentlich-rechtliche Medien sollte dieser Tage meiden, wer an einer Berichterstattung über Israel und den Iran interessiert ist, die auf korrekter Wiedergabe von Fakten ohne Verdrehungen, Auslassungen, Unterstellungen und Erfindungen beruht. Die meisten…
5 KommentareIn Europa das Christentum zu kritisieren, bringt seit dem 18. Jahrhundert niemanden mehr in Lebensgefahr. Vereinzelt gibt es auf dem alten Kontinent noch christliche Fundamentalisten; politischen und gesellschaftlichen Einfluss haben sie nicht.…
3 KommentareEs steht außer Frage, dass Muslime den Islam von Marokko bis Indonesien seit Jahrhunderten unterschiedlich gelebt haben und bis heute leben. (vgl. https://www.youtube.com/watch?v=yr663Q76D9U) Andernfalls wäre es nicht zu erklären, dass viele der…
5 KommentareUm es vorauszuschicken: Ich spiele im Team Karl Popper, nicht im Team Jacques Derrida. Aber diesen Text fand ich lustig, weil er genau die Scharlatanerie betreibt, die er bei Derrida zu entlarven…
6 KommentareEine 1500 Jahre alte Steintafel mit den zehn Geboten in althebräischen Schriftzeichen aus dem heutigen Israel beweist abermals die kulturhistorisch unauflösliche Verbindung des Judentums mit dem Nahen Osten. Die zehn Gebote sind…
4 Kommentare2023 wurden die Figuren einer Weihnachtskrippe auf dem Rüsselsheimer Marktplatz rabiat zugerichtet: Maria, Josef, den heiligen drei Königen und dem Esel waren die Köpfe abgeschlagen worden, einigen von ihnen hatte man zusätzlich…
6 KommentareMeinungsfreiheit gehört zu den blutig erstrittenen Grundrechten, ohne die liberale Demokratien nicht existieren können. Es gehört zu den Spielregeln, dass jede Blödsinnigkeit, jede Gemütsäußerung, jede noch so offenkundige Faktenwidrigkeit öffentlich geäußert und…
Ein KommentarIst keine brandneue Erkenntnis, dass Leni Riefenstahl zeitlebens wie gedruckt log. Das fängt schon bei ihrer Person als cineastischem Genie an, das mit „Triumph des Willens“ (1935) und „Olympia“ (1938) kamera- und…
3 KommentareMan muss kein Christ sein, um die Evangelien, die Paulus-Briefe, die Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes als kulturgeschichtlich bedeutsames Erbe schätzen zu können. Ohne ihre Kenntnis kann man weder die morgen-…
3 KommentareBismarck ahnte, dass Kaiser Wilhelm II., der ihn als Reichskanzler vor die Tür setzte, das Land an die Wand fahren würde. Zwei Jahrzehnte später geschah genau das. Warum sich Außenministerin Annalena Baerbock…
Schreib einen KommentarAls der Islamwissenschaftler Ralph Ghadban kürzlich bei „Markus Lanz“ (28. 6.) über Clankriminalität und die Multikulturalismus-Ideologie sprach, die jener überhaupt erst die volle Entfaltung ermöglicht hat, wurde schlagartig klar, dass außer Ghadban…
Schreib einen KommentarVergangenen Dienstag ist der tschechische Schriftsteller Milan Kundera gestorben. Wie wahrscheinlich die meisten Romanliebhaber meiner Generation habe ich „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ sehr genossen. Dennoch war das Buch für mich keins,…
Schreib einen KommentarVorige Woche diskutierte ich mit Elvira Grözinger, Lea Rosh und der ehemaligen Kulturstaatsministerin Monika Grütters über Antisemitismus im deutschen Kulturbetrieb. Naturgemäß lassen sich in Streitgesprächen auf Podien Argumente nicht in aller Ausführlichkeit…
Schreib einen KommentarDas Haus der Kulturen der Welt, im volksmund „Schwangere Auster“ genannt, lernte ich Anfang der neunziger Jahre kennen, als dort ein vom damals schon schwerkranken Karsten Witte geleitetes Seminar zu schwarzafrikanischem Film…
Schreib einen KommentarTransfrauen? Viele junge Erwachsene der neunziger Jahre liebten den „Kinks“-Song „Lola“ von 1970, liebten Amanda Lear und Hits wie „Follow Me“- eine geniale Mischung aus „Faust“-Adaption und Geschlechtertransition -, Georgette Dee, Lilo…
Schreib einen KommentarSchon richtig, ganz stimmig ist die Analogie nicht. „Fridays for Future“ und die „Letzte Generation“ sind keine armen, sondern wohlstandsverwahrloste Kinder, denen es außer an elterlicher Zuwendung nie an etwas gefehlt haben…
Schreib einen KommentarSchlechte Bücher gab es immer mehr als gute. Auf den Theaterbühnen der Goethezeit spielte man nicht den „Tasso“, sondern Stücke von Iffland und Kotzebue. Damals las außer Heine, den Schlegels und wenigen…
Schreib einen KommentarDer Fall der Kunsthistorikerin der Hamline-Universität, Erika Lopez-Prater, der seit zwei Wochen international Furore macht, ist bizarr. Wie „Tagesspiegel“ und „Neue Zürcher Zeitung“ unter Berufung auf die „New York Times“ berichteten, hatte…
Schreib einen KommentarHeute hörtte ich amüsiert im Deutschlandfunk – mit anklagendem Unterton, wie sollte es anders sein -, dass der Islam im Theater hierzulande nicht oder kaum vorkäme. Kommt eigentlich das Christentum im Theater…
Schreib einen KommentarEine kluge Juryentscheidung, fuhr es mir durch den Kopf, als ich Ausschnitte aus Serhij Zhadans Friedenspreisrede aus der Paulskirche im Radio hörte. Dass sich durch Zhadans Kritik der eine oder andere „Intellelle“…
Schreib einen KommentarMan kann vielleicht literarisches Schreiben lehren und lernen, aber gute Literatur entsteht dadurch nicht. Die Coleridges, Schillers, Goethes, Heines, Puschkins, Baudelaires, Dostojewskis, Flauberts, Rimbauds, Twains, Tschechows, Prousts, Kafkas, Joycens, Woolfs, Musils, Capeks,…
Schreib einen Kommentar1952 kam Charlie Chaplins Melodram „Limelight“ ins Kino. Der Film ist in vielerlei Hinsicht ein Meisterwerk. Es brachte selbst Machos wie den Regisseur Bernardo Bertolucci (1900, Der letzte Tango) zum Weinen. Kein…
Schreib einen KommentarRace, Class, Gender – diesen Dreiklang scheint das Nobelpreiskomitee seit letztem Jahr zu klimpern. Was ist daran falsch? So ziemlich alles. Die drei Kategorien waren im 19. und bestimmt auch noch in…
Schreib einen KommentarNoch immer oder schon wieder wollen uns mit scheinbar professoraler Autorität ausgestattete Leute einreden, Kunst sei eine Sache von Kollektiven und nicht von Individuen, die ja doch nur vereinzelt, entfremdet und deklassiert…
Schreib einen KommentarWie vermutlich viele Menschen habe ich die Entscheidung des Ravensburger Verlags, die Winnetou-Produkte zurückzuziehen, weil sich ein paar Leute aus der woken Twitter-Gemeinde darüber aufregten, mit Kopfschütteln quittiert. Wäre ich ein alter…
Schreib einen KommentarAls Ruhollah Chomeini im Februar 1989 die Todesfatwa gegen den britischen Schriftsteller Salman Rushdie erlassen hatte, weil der in seinem Roman „Die satanischen Verse“ angeblich den Propheten, den Islam und den Koran…
Schreib einen Kommentar„ERST HABE ICH DIE SOLDATEN GESEHEN, ich stand da im Bauch meiner Mutter zwischen den Eisstangen, ich wollte mich festhalten und faßte an das Eis und rutschte und landete auf demselben Platz,…
Schreib einen Kommentarwar mein nachdrücklichstes Theatererlebnis: ein Berliner Gastspiel der Truppe Cricot 2. Ist jetzt dreißig Jahre her. Und doch sehe ich noch die Bühne mit den Schauspielern in den albtraumhaften Szenarien. Ich konnte…
Schreib einen KommentarBriten und Nordamerikaner nennen Deutschland „Germany“, Franzosen „Allemagne“, in slawischen Sprachen heißt das Deutsche „nemec/z*“ usw. Ist das anglo-, romano- oder slawozentrisch? Müsste das korrigiert werden? Verletzt es nicht das Selbstbewusstsein und…
Schreib einen KommentarDie documenta 15 wirkt auf mich wie eine altbekannte Agitpropveranstaltung mit den üblichen antisemitischen Codes. Ich verfolge die Auseinandersetzung um den durch die Schau propagierten Hass auf den jüdischen Staat vorwiegend über…
Schreib einen KommentarGerade hatte Leopold Bloom ein Gorgonzola-Sandwich und ein Glas Burgunder in der Bar von Davy Byrne zu sich genommen und war anschließend weiter durch die Straßen von Dublin spaziert, als er an…
Schreib einen KommentarIn einem Lied von Wladimir Wyssozki ermorden Schläger in einer Schlucht das Echo. Künftig hört niemand mehr die Rufe Hilfesuchender, die Stoßseufzer Verletzter, die Schreie Gequälter. Das Lied hat viele Böden und…
Schreib einen KommentarLuzifer ist erbost, tobt und wütet in der Hölle, weil der Dreißigjährige Krieg von den Menschen beendet worden ist. Die höllischen Heerscharen warten ihm erschrocken auf. Ein Laster nach dem anderen –…
Schreib einen KommentarWie ich von Muslimen und denen, die mit ihnen eng zusammenarbeiten weiß, überwiegt bei vielen Islamisten die Angst davor, nach dem Tod in der Hölle zu landen, das Bedürfnis, ins Paradies zu…
Schreib einen KommentarSeit gestern Abend bekannt geworden ist, dass Claudia Roth (Grüne) das Amt der Kulturstaatsministerin erhalten wird, macht sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis eine depressive Stimmung breit. Pepperland erstarrt! Jahrzehntelang besetzt Roth…
Schreib einen Kommentar„Es ist mir zu Ohren gekommen, o glücklicher König …“ Für das Geschichtenerzählen gibt es immer gute Gründe. Es muss ja nicht gleich wie bei Sheherazad das blanke Überleben sein. Das Wort…
Schreib einen KommentarVorausgeschickt: Kommt drauf an, welche Vorstellung von Kultur man hat, welche Begriffe man damit verbindet – etwa Ethnie, Nation, Volk usw. – und wie man all das jeweils auffasst. Die alte Unterscheidung,…
Schreib einen KommentarGanz klar: Nein. Ästhetische Kategorien waren sie nie. Ihre ästhetische Verarbeitung kann nach wie vor spannend sein. Doch im Vordergrund stehen bei der Beurteilung eines Kunstwerks dann nicht ihre bloße Repräsentation, sondern…
Schreib einen KommentarDer brave Soldat Schwejk, der den meisten deutschen Lesern in der Übersetzung Grete Reiners ein Begriff geworden sein wird, auch wenn man Reiners Böhmakeln inzwischen oft kritisiert, ist unsterblich, weil die Figur…
Schreib einen KommentarMit der in Wuppertal lebenden bosnischen Schriftstellerin Safeta Obhodjas tausche ich mich seit ein paar Wochen gelegentlich in E-Mails aus. Wir hatten beide gegen eine Petition protestiert, die fälschlich behauptete, in der…
Schreib einen KommentarZirkuspantomimen zählten zwar zum festen Bestandteil der Vorstellungen seit Astley, doch wurden sie immer wieder unterschiedlich gestaltet. Dabei unterlagen sie spezifisch zirzensischen Transformationen, theatergeschichtlichem bzw. allgemeinem Medienwandel und zeitgeschichtlichen Modernisierungsprozessen. Das Pferd…
Schreib einen KommentarHarlekinaden spielten infolge der Theaterreform des Leipziger Literaturprofessors Johann Christoph Gottsched von 1730 in Deutschland weder im Theater noch im Zirkus eine Rolle; Gottsched hatte alle harlekin- und hanswurstähnlichen Figuren von den…
Schreib einen KommentarDer Kavallerist Philip Astley, der auf britischer Seite am Siebenjährigen Krieg teilgenommen hatte, gründete nach seinem Abschied aus der Armee in den 1760er Jahren in London sein Zirkusunternehmen als Amphitheater. Heute gilt…
Schreib einen Kommentar(Die nachfolgenden Einträge dokumentieren meinen Vortrag an der Philipps-Universität Marburg im November 2016) Alfred Döblin publizierte im April 1910 unter dem Titel „Zirkuspantomime“ in der Kunst- und Kulturzeitschrift „Der Sturm“ eine Kritik…
Schreib einen KommentarOrale Kulturen sind wenig dynamisch. In Europa hat sich das Lesen gedruckter Schrift als massenwirksame Kulturtechnik erst mit der allgemeinen Schulpflicht im 19. Und 20. Jahrhundert durchgesetzt. Wenig verwunderlich ist, dass die…
Schreib einen KommentarIn der „Langen Nacht“ sendete der Deutschlandfunk ausgesprochen Hörenswertes über die „Hand“ als das „Werkzeug der Werkzeuge“ in der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte. Von Handwerkern im vorindustriellen Zeitalter über herausragende Pianisten bis…
Schreib einen KommentarZum Verständnis seiner Lyrik empfahl Paul Celan, sie immer aufs Neue zu lesen. Das ist der erste Schritt. Man kann einen zweiten folgen lassen: Eines der Gedichte, die einen ansprechen, wiederholt laut…
Schreib einen Kommentar„Mein Wolfshund-Jahrhundert, mich packts, mich befällts – Doch bin ich nicht wölfischen Bluts“ lauten zwei Zeilen des Lyrikers Ossip Mandelstams in der deutschen Übersetzung Paul Celans. Das Gedicht aus dem Jahr 1931…
Schreib einen KommentarLouise Glück erhält den Literaturnobelpreis des Jahres 2020. Selbst die Kritiker räumen ein, dass Glücks Lyrik exzellent und der Preis wohlverdient ist. Was sie stört, sind die Hautfarbe und die nordamerikanische Herkunft…
Schreib einen KommentarKulturell lässt sich der Osten nur schwer fassen. Politisch ist das ungleich leichter. Die vier Jahrzehnte zwischen 1948/9 und 1989, dem Jahr, in dem die staatssozialistischen Diktaturen in Europa kollabierten, haben zu…
Schreib einen KommentarIn diesen Wochen sendet der Deutschlandfunk wieder Hörspieladaptionen einzelner Bücher von Marcel Prousts siebenbändigem Romanwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Diese Hörspiele sind gut gemacht und gut besetzt. Es bereitet…
Schreib einen KommentarEine Menge, aber einiges auch nicht. Satiren liegt ein treffsicheres, also nicht taktisch oder strategisch eingesetztes moralisches Gespür zugrunde. Dieser Richtschnur folgend wird größer oder kleiner gemacht, bloßgestellt und bestraft, der Lächerlichkeit…
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